Regierungen könnten es verbieten!
1933 verbot die US-Regierung in einem verzweifelten Versuch, die Kontrolle über die Währung zu behalten, das Privateigentum von Gold.
Das damals als „Executive Order 6102“ bekannte Goldverbot bestand 31 Jahre lang. Der Hauptgrund für die Anordnung bestand darin, die Beschränkung der Federal Reserve aufzuheben, welche sie daran hinderte, die Geldmenge während der Depression zu erhöhen.
Ein Goldverbot ist aufgrund der Körperlichkeit von Gold vergleichsweise einfach in die Tat umzusetzen. Gold ist schwer zu transportieren (besonders wenn man versucht, vor einer Regierung zu fliehen…) und zu schützen. Von Bitcoin dagegen genügt es, sich einfach eine Reihe von 12 bis 24 Wörtern zu merken (die sogenannte „Seed phrase„), und sie obendrein optional mit einem „Passwort“ (einem 25. Wort) schützen. Auf diese Weise können Sie Ihre Bitcoin überall und jederzeit „in Ihrem Kopf“ mitnehmen – weltweit. Niemand weiß, dass Sie welche besitzen!
Selbst wenn die Regierungen auf globaler Ebene perfekt organisiert und entschlossen wären, Bitcoin zu verbieten, wird es weltweit noch Märkte und Personen geben, die daran interessiert sind, Bitcoin zum Werteaustausch zu verwenden. Alles, was man dazu benötigt, ist das Internet, doch im „Notfall“ ließen sich Bitcoin sogar über Satellitenverbindungen, über Mesh-Netzwerke, Handy-Textnachrichten und auf anderen Wegen übertragen. Bitcoin wurde entwickelt, um sogar während ernsthafter Krisen, Kriege usw. Wert transferieren zu können.
Aber was wäre, wenn eine Nation derlei Aktivitäten verbieten würde – würde dies nicht die Möglichkeit beeinträchtigen, Transaktionen zu speichern und neue Bitcoin zu finden? Nur theoretisch – denn Mining ist ja auch überall sonst auf der Welt möglich. Selbst wenn China – wo sich aktuell die größten Mining-Pools befinden – Bitcoin „verbieten“ würde: Miner in anderen Ländern wären nur zu gerne bereit, „einzuspringen“, um die wertvollen Bitcoin selbst zu minen. Für die Dezentralisierung Bitcoin’s wäre ein Mining-Verbot durch ein das Mining dominierendes Land insofern sogar positiv und würde rasch zu einer noch ausgewogeneren Dezentralisierung der Bitcoin-Hash-Rate führen.
Aus einer Makroperspektive betrachtet, könnten Angriffe von Regierungen Bitcoin auf Dauer sogar stärken. Natürlich würde der „Angriff“ durch eine Regierung mit viel Hash-Power oder der Versuch, den Austausch von Bitcoin von/nach Fiat-Geld über die Börsen („Exchanges“) zu blockieren, zunächst einen Schock auf den Märkten und sogar in der Community verursachen. Unmittelbar danach würde die gesamte verfügbare Kapazität an Intelligenz innerhalb der Community aber direkt in die Umgehung der jeweiligen Hürden fließen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine Lösung für das jeweilige Problem entweder bereits vorhanden wäre, oder schnell eine gefunden würde. Manche Szenarien lösen sich sogar von selbst, wie die Geschichte Bitcoins zeigt: denken wir z.B. an den massiven Schub des p2p-Handels, der durch das „Bitcoin-Verbot“ in Nigeria im Jahr 2021 ausgelöst wurde: Er endete a) in einem massiven Preisanstieg Bitcoins, b) mehr Misstrauen gegenüber Nigerias Fiat-Währung und c) einer Explosion der p2p-Handelsaktivitäten auch außerhalb des Internets, welche den staatlichen Einfluss auf den Bitcoin-Handel nicht wie eigentlich beabsichtigt erhöhte, sondern im Gegenteil verringerte.
Ein weiterer, häufig unterschätzter Faktor ist, dass immer mehr einflussreiche Leute und systemkritische Unternehmen (wie Politiker, Milliardäre, Großfonds, Banken, Tesla, Square und andere – nicht nur aus westlichen, sondern auch aus vielen asiatischen Ländern) bereits relevante Anteile an Bitcoin erwerben – sie wären nicht besonders erfreut darüber, wenn ihre Regierungen ihre Investitionen zerstören würden.
Vermutlich sind aus den angeführten Schwierigkeiten Steuern heute deshalb die häufigsten „Angriffsvektoren“ (wenn wir sie so nennen wollen) der Regierungen gegen Bitcoin. Im Endeffekt wollen sich die Finanzminister ja einfach nur – wie schon bisher – einen satten Anteil an den finanziellen Gewinnen ihrer Bürger sichern. Die meisten dieser Bürger werden dies letztendlich – ebenso wie schon immer zuvor – akzeptieren, nicht zuletzt, weil die Preissteigerungen von Bitcoin die dafür anfallende Steuer i.d.R. mehr als abdecken. Einen schwerwiegenderen, aber immer wahrscheinlicher werdenden Angriff auf einige der Fungibilitäts- und Privatheits-Features von Bitcoin ist allerdings die den regulierten Börsen („Exchanges“) von international vernetzten und nicht demokratisch gewählten (!) Organisationen wie z.B. der „FATF“ auferlegte Identifikationspflicht für ihre Kunden (wie immer mit der Begründung, gegen „Terrorismus“, „Geldwäsche“ oder „Kriminalität“ kämpfen zu müssen, obwohl diese gerade bei Bitcoin im Vergleich zu Banken äußerst gering ist), auch bekannt als ‚KYC’/’AML‘.
Alles in allem sind die Optionen für Regierungen, Bitcoin „loszuwerden“, äußerst gering, sie würden sich jedoch als äußerst kostspielig, das Vertrauen in die jeweiligen Regierungen schädigend, und nicht zuletzt auch schädigend für das Image der jeweiligen Landeswährungen erweisen – warum würde eine Regierung denn „minderwertiges“ Geld blockieren wollen? Ultimativ würden Verbotsversuche möglicherweise sogar zu einem nahezu „unantastbaren“ Image von Bitcoin als eigenständiges, globales Währungssystem führen. Nicht vergessen werden sollte auch, dass jedes Jahr, das ein Staat tatsächlich dazu investiert, Bitcoin zu bekämpfen, den betreffenden Staat auch der Möglichkeit beraubt, Bitcoin frühzeitig für die eigenen Währungsreserven zu akkumulieren, und einen Startvorsprung für die Teilnahme am Erfolg Bitcoins zu sichern.
Solange Bitcoin niemals einen direkten Angriff durch Regierungen überwinden musste, halten zumindest alle sorgfältig gestreuten Medien-Angstmache-Artikel und die Sorgen uninformierter Bürger die Akzeptanz und das Wachstum auf einem „vernünftigen“ Niveau. 😉
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